a: oh ja, geil. mach weiter.
p: weitermachen? was weiter machen?
a: äh, falsches fenster. sry.
p: nix falsches fenster. was treibst du gerade?
a: sry. muss off. kuss.
Erwischt. Aber warum sie gleich abhaut, verstehe ich nicht so ganz.
Warum wir uns geküsst haben, weiß ich nicht mehr. Wir haben es einfach getan. Wir standen da, einsam und jeder für sich und wie von außen gestäuert gingen wir aufeinander zu und küssten uns. Es ist auch nicht klar, wer wen hinter das leere Bahnhofsgebäude führte, wir gingen einfach. Und wir küssten uns weiter, als würden wir uns schon ewig kennen. Es war eindeutig ihre Hand, die zuerst ihren Weg in meine Hose fand. Genauso eindeutig war es meine Hand, die unter ihren Rock wanderte. Und immer noch küssten wir uns. Sehr eindeutig waren es meine Hände, die ihre Hüften griffen, als sie sich an die Wand lehnte und genau so eindeutig war ich es, der sie umdrehte. Nicht eindeutig ist zu sagen, wer dann die Initiative ergriff. Zweifelsfalls klar ist, dass schließlich ein Kondom seinen Weg auf seinen angestammten Platz fand und auch mein Schwanz seinen Weg in sie. Ebenso klar ist, dass es ein Versprechen war, das mit jedem Stoß, mit jedem tiefen Eindringen in sie gefestigst wurde: keine Namen.
Sie kam schnell, schneller als klar war und sie wollte nicht weiter genommen werden. Klar war, wenn auch unausgeprochen, dass es keine One-Woman-Show werden würde. Es war nicht klar ob sie es mit der Hand oder oral beenden wollte und die Frage blieb offen bis zum Schluss. Es wurde eine gelungene Mischung. Es war klar, dass wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen würden. Mehr als klar war am Ende ihr Name. Sie hieß Sonja B.... Das stand auf dem Anhänger an ihrem Rucksack.
Immer wieder interessant, wie eine Lebensplanung zeitlich komplett durcheinander kommen kann. Mit 17 kam sie aus Polen (oder Tschechien) nach Deutschland. Mit 21 heiratete sie einen zwanzig Jahre älteren Mann und bekam eine Tochter. Mit 23 entdeckte sie fremd gehen für sich. Sie zog aus, ließ das Kind bei ihrem Mann und sich selbst die Brüste machen. Ihr mittlerweile einziges Hobby ist ein Swingerclub (bzw. mehrere), wo sie ständig anzutreffen ist. Gegen eine schnelle Nummer auf der Firmentoilette hat sie auch nichts, je nach Tagesform muss man(n) aber dafür bezahlen. Von Frauen lässt sie sich aber immer kostenlos lecken.
Heute hat sie Geburtstag, sagt mein Terminkalender. Sie wird 28. Leider habe ich keine Ahnung, wo sie mittlerweile wohnt, habe weder Handy- noch Festnetznummer und erst recht keine Email-Adresse. Ansonsten hätte ich gratuliert.
"Gehen wir diese Woche ein Bier trinken? Aber kein Sex! Ok???"
Das klingt fast wie ein Versprechen.
Dieses Wetter ist ein Geschenk der Götter. Selten so viele wunderschöne Frauen in so kurzer Zeit gesehen. Der Favorit: die Frau in der Straßenbahn. Diese Beine. Diese Augen. Dieses Verrucht-Naive. Unglaublich. Spontan verliebt, gedanklich geliebt und in der Liste der Sexual Daydreams unter den Top 3 verbucht.
Schau mal raus. Ist da irgendwas mit Mondfinsternis?
Ich seh keinen Mond.
Dann müssen die sich mit dem Datum vertan haben.
Wer hätte das gedacht: Miss Erzkatholisch, Kindergartenangestelle aus Berufung, zweifache Mutter und schon seit Jahren mit dem gleichen Kerl verheiratet, hat eine Affäre. Noch dazu mit einem aus dem direkten Freundeskreis (dessen Ehe damit auch beendet sein dürfte). Das Geheule im Umfeld ist groß. Wie konnte sie nur. Dabei ist die Frage eher, warum es so lange gedauert hat. Mangel an Gelegenheit würde ich mal vermuten. Ein Kindergarten ist nicht gerade der ideale Ort um einen Liebhaber aufzureissen und mit zwei Kindern an der Backe sind Cafebesuche alles andere als perfekte Flirtmöglichkeiten. Muss ja auch nicht sein, wie man hier gesehen hat. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Durch gemeinsame Urlaube kennt man sich schon ziemlich gut, hat den anderen auch schon mal in Badehose/Bikini gesehen und wie es ist, mit einer Frau zu schlafen, die zwei Kinder auf die herkömmliche Weise zur Welt gebracht hat, wusste er auch schon vorher. Anscheinend ist es bei dieser besser als bei seiner Frau. Will mich da aber nicht festlegen.
Trotzdem noch immer unfassbar. Ich habe diese Frau immer als assexuell wahrgenommen. Wider besseren Wissens war ich der halbwegs festen Überzeugung, dass die Kinder nicht von ihr sind. Sex mit dieser Frau erschien mir unvorstellbar. Selbst ihre wirklich nicht zu übersehenden Brüste erweckten keinerlei Interesse bei mir und an die restlichen Geschlechtsmerkmale habe ich in ihrem Fall niemals einen Gedanken verloren. Und jetzt macht sie einen auf Luder und angelt sich einen Freund der Familie. Man lernt doch nie aus.
Peut-être on se retrouvera
Peut-être que peut-être pas
Mais sache qu'ici-bas, je suis là.
Chérie, das war gelogen.